Per Midtstigen: Håslåtten
Per Midtstigen hatte seinen Durchbruch in der norwegischen Traditionsmusikszene, als er 1978 gemeinsam mit Ånon Egeland den «Spelemannspris» für das Album «I heitaste slåtten» bekam (wörtlich übersetzt bedeutet der Albumtitel «Die heißesten Tage der Heumahd», er kann aber auch als «Die heißesten Melodien/Stücke» verstanden werden).
Seither war Per stets mein Maßstab, wenn es um gute Tanzmusik auf dem diatonischen Akkordeon ging. Somit war es eine große Freude, mit Per ein ganzes Album aufnehmen zu können. Es dauerte unglaubliche 40 Jahre von der Erscheinung seines ersten Albums bis zur eigenen Soloplatte.
«Håslåtten» ist eine Art Nachspiel – wo man das bekommt, was man beim ersten «slått» nicht kriegen konnte (auch hier wieder ein Wortspiel– «Hå» ist das Gras, das nach der ersten Mahd nachwächst und «slått» ist das Mähen von Gras für die Heuproduktion. «Slått» ist aber auch die Bezeichnung für Tanzmelodien/-stücke in der traditionellen Norwegischen Musik.). Per fand diesen Namen für das Album sehr passend, da er es als Anlass nahm, ein paar untypische «slåtter» zu präsentieren. Einige von Pers Signaturstücken sind jedoch auch auf dem Album zu finden.
In den Kommentaren die Per zu jedem Stück geschrieben hat, kann man mehr über seine Quellen erfahren. Per beherrscht mehrere Instrumente, ist aber wohl am meisten dafür bekannt, dass er sich für die Blockflötentradition in Norwegen eingesetzt hat. Sein Repertoire auf dem diatonischen Akkordeon sind oft Melodien, die normalerweise auf der Geige oder auf der Blockflöte zu hören sind.
Kernelemente in Pers Spiel sind Antrieb und Takt. Der Großteil des Albums besteht aus Stücken zu denen man gut tanzen kann. Typisch für Per ist auch, dass er sich an verschiedenen Instrumenten als Quellen für seine Stücke bedient.
Tellef Kvifte